Briem, Kauffmann, Henseleit: Deutsches Trio jagt Spitzenreiterin Shannon Tan

Shannon Tan aus Singapur geht als Favoritin ins Finale des Amundi German Masters powered by VcG 2025.

  • Helen Briem lauert vier Schläge hinter der Spitzenreiterin weiter auf den Heimsieg bei der Premiere des Events auf dem Nord Course der Green Eagle Golf Courses.
  • 19-Jährige beeindruckt bei erstem Profi-Start in der Heimat: „Es war das erste Mal, dass so viele Leute ein Autogramm oder ein Foto von mir wollten.“
  • Esther Henseleit hält trotz durchwachsener Runde Kontakt zur Spitze und erfreut sich am Zuschauerzuspruch.
  • Beste Deutsche am Samstag ist Carolin Kauffmann: „Ich hatte super viel Spaß!“
  • 72 Mädchen erleben perfekten Schnuppertag auf der Turnieranlage.
  • Kostenloser Livestream des Turniers der Ladies European Tour (LET) auf golf.de sowie Live-Übertragung im linearen Fernsehen

28. Juni 2025 | Top Tan gegen den Rest des Feldes – die Finalrunde des Amundi German Masters powered by VcG 2025 am Sonntag verspricht ein spannendes Duell um den einzigen deutschen Titel der Ladies European Tour. Vor tausenden Fans bei wunderbaren Bedingungen präsentiert die erste Austragung des Events auf dem anspruchsvollen Nord Course der Green Eagle Golf Courses beeindruckendes Spitzengolf – mit einer enteilten Ausnahmegolferin an der Spitze. Shannon Tan aus Singapur geht bei zwölf unter Par mit drei Schlägen Vorsprung in die Finalrunde am Sonntag. Hinter der 21-Jährigen liegt die Engländerin Hannah Screen ebenfalls nach einer starken 68 bei neun unter Par. Das deutsche Top-Talent Helen Briem und die nächste Engländerin Alice Hewson teilen sich Platz drei bei acht unter Par.

Tan brillierte am Samstag mit dem tagesbesten Ergebnis von 68 (-5) Schlägen, mit dem sie die bisherigen Spitzenreiterinnen Briem und Ellinor Südow (Schweden) überholte und sogar deutlich hinter sich ließ. „Insgesamt war es für mich tatsächlich langweiliges Golf“, stellte Tan eine mutige These auf, die nicht so recht zum spektakulären Golf passte, das die junge Spitzengolferin zeigte. Doch langweilig kommt Tan gerade recht auf ihrem gewünschten Weg zum zweiten LET-Titel. „Ich bleibe morgen einfach bei diesem Gameplan: den Ball auf Fairways und Grünspositionieren“, so die Nummer sechs der Order of Merit der LET.

Die Konkurrenz will es Tan im Finale so schwer wie möglich machen. Am dichtesten dran ist Hannah Screen, die „sehr zufrieden“ war: „Der Wind hat heute aufgefrischt und auf den ersten neun Löchern gab es viele knifflige Bahnen, auf denen ich das Par gerettet habe. Das hat mein Momentum aufrechterhalten.“

Briem: „Für mich ist das alles noch relativ neu“
Helen Briem fand in Runde drei nicht so in Schwung wie in den Tagen zuvor, bleibt nach ihrer Par-Runde mit 73 Schlägen dennoch in Schlagdistanz zur Spitze. Vier Schläge fehlen dem deutschen Shooting-Star vor dem Schlusstag auf Tan. „Heute lag ich nicht ganz so nah am Stock wie in den letzten Tagen“, sagte Briem. „Dementsprechend war es schwieriger, Birdies zu machen. Auf den Back Nine hatte ich bessere Chancen. Die habe ich aber nicht genutzt. Ich denke, ich bin für morgen in einer ordentlichen Position.“ Die Hoffnung auf den zweiten Heimsieg beim Amundi German Masters powered by VcG nach dem Sieg von Alexandra Försterling im vergangenen Jahr lebt. „Man muss schlau und strategisch gut spielen, dann wird es schon ein Angriff morgen.“ Helfen sollen dabei auch weiterhin die zahlreichen Fans: „Für mich ist das alles noch relativ neu. Es war das erste Mal, dass so viele Leute ein Autogramm oder ein Foto von mir wollten. Es war cool, dass es viele kleine Mädchen waren. Das hat sehr viel Spaß gemacht.“

Kölnerin Kauffmann wie Spitzenreiterin Tan mit einer 68
Beste Deutsche am Moving Day war Carolin Kauffmann, die sich mit einer starken 68er Runde von jenseits der Top 20 auf den fünften Rang bewegte. „Ich hatte super viel Spaß, einen netten Flight und habe eine sehr gute Back Nine gespielt. Ich habe in den letzten Wochen schon gut gespielt, nur habe ich nicht so gescoret, wie ich wollte“, so die Kölnerin vom Marienburger GC, die von ihrer Runde und den fünf Birdies auf denzweiten Neun selbst etwas überrascht war: „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie mir das gelungen ist. Viele Fahnen waren echt schwer gesteckt.“

Kauffmann hat beste Chancen auf ein historisches Ergebnis. Bislang steht ein zwölfter Platz als bestes Resultat in ihrer Vita. Nun ist sie auf Kurs erste Top-Ten-Platzierung auf der LET. „Ich schlafe diese Woche bei meinem Freund und fühle mich wirklich wie zuhause. Mein Freund ist an der Tasche, und seine Eltern waren an allen Tagen bei den gesamten 18 Löchern dabei. Meine Eltern schauen von zu Hause aus zu.“ Unterstützung hat sie dennoch genug. „Es ist irgendwie surreal, weil wir normalerweise nicht so viele Leute haben, die draußen sind. Es hat mich total überrascht, wie viele die Tage hier waren. Ich freue mich auf morgen und hoffe, dass wieder so viele dabei sind.“

Henseleit: „Nicht so gelaufen, wie gewünscht“
Deutschlands Nummer eins Esther Henseleit erlebte hingegen einen weniger guten Tag – hat aber trotzdem noch gute Chancen auf eine Spitzenplatzierung. Bei insgesamt drei unter Par geht sie nach einer 74 (+1) am Samstag von Position zehn in Runde vier am Sonntag. „Es ist auf jeden Fall nicht so gelaufen, wie ich mir das gewünscht hätte heute, aber insgesamt habe ich gut gespielt. Ich habe das Gefühl, dass ich deutlich besser gespielt habe, als das Endergebnis letztendlich sagt“, erklärte die Olympiamedaillengewinnerin von Paris 2024. „Das ist beim Golfen eben manchmal so, dass es einfach nicht sein soll und so hat sich das heute angefühlt. Aber ich habe noch einen Tag, um hier gutes Golf zu spielen und es ist extrem schön, nach der Runde so viele zu sehen, die mich angefeuert haben und das macht den Tag total gut. Die Zuschauer waren wieder richtig gut heute, vor allem auch sehr viele junge Gesichter, was mich extrem gefreut hat. Und ja, ich freue mich, morgen nochmal die Chance zu haben, ein gutes Ergebnis reinzubringen.“

Insgesamt erreichten 64 Spielerinnen die Finalrunden am Wochenende, darunter neun Golferinnen aus Deutschland. Neben Briem, Kauffmann und Henseleit hoffen Titelverteidigerin Alexandra Försterling (Par), Celina Sattelkau, Leonie Harm (+1), Patricia Isabel Schmidt (+2) die Amateurin Charlotte Back (+3) und Laura Fünfstück (+4) auf einen starken Abschluss am Sonntag.

Emotionales Livegolf-Erlebnis mit Sonne, Spaß und Stars
Junge golfinteressierte Mädchen haben während der dritten Runde des Amundi German Masters powered by VcG inspirierende Stunden bei besten Bedingungen auf der Anlage der Green Eagle Golf Courses vor den Toren Hamburgs genossen. Dabei sahen sie nicht nur Weltklassegolf der Spitzenspielerinnen um Olympiamedaillengewinnerin Esther Henseleit aus nächster Nähe. Sie sammelten bei einer Mitmach-Rallye auf dem Turniergelände interessante Infos und schwangen zudem noch selbst den Schläger. In Kooperation mit der Vereinigung clubfreier Golfspieler (VcG), dem DGV und den drei regionalen Landesverbänden im Norden hatte das Turnier 72 interessierte Mädchen und ihre Begleitpersonen auf die Anlage der Green Eagle Golf Courses eingeladen. Das Projekt, das die Aktionen For(e) Girls des Golf-Verbands Niedersachsen-Bremen und Play like a girl des Hamburger Golf Verbands und des Golfverbands Schleswig-Holstein zusammenbrachte, präsentierte den Mädchen den Golfsport in außergewöhnlichem Umfeld und begeisterte den Nachwuchs.

Statements und Eindrücke vom besonderen Tag finden Sie im Video im Media Center.

Stimmen, Runde 3

Shannon Tan (-12, 1.): „Insgesamt war es für mich tatsächlich langweiliges Golf. Wenn ich das Fairway verpasst habe, war es an der richtigen Stelle. Ich bleibe morgen einfach bei diesem Gameplan – einfach den Ball richtig positionieren auf Fairways und Grüns. Es war heute etwas windiger, aber wir sind glücklich, dass das Wetter so gut ist hier.“

Hannah Screen (-9, 2.): „Ich bin sehr zufrieden. Der Wind hat heute aufgefrischt und auf den ersten neun Löchern gab es viele knifflige Bahnen, auf denen ich Pars gerettet habe. Das hat mein Momentum aufrechterhalten. Wenn man zu Beginn einige Putts fallen sieht, ist das gut für das Selbstbewusstsein. Ich hatte eine vage Vorstellung davon, wo ich auf dem Leaderboard stehe, aber bis zur 14 wusste ich es nicht genau. Ich versuche, nicht darauf zu schauen, aber sie sind so groß, die kann man nicht übersehen.“

Helen Briem (-8, T3): „Heute lag ich nicht ganz so nah am Stock wie in den letzten Tagen. Dementsprechend war es schwieriger, Birdies zu machen. Auf den Back Nine hatte ich bessere Chancen. Die habe ich aber nicht genutzt. Ich denke, ich bin für morgen in einer ordentlichen Position. Es war sehr unglücklich. Ich mache zwei Bogeys und sie zwei Birdies, und plötzlich ist sie vier Schläge weg. Das kann auch anders ausgehen. Ihre Putts sind reingegangen, meine sind teilweise über die Kante gelaufen. Aber das kann sich morgen wieder ändern, schließlich sind noch 18 Löcher zu spielen. Man muss schlau und strategisch gut spielen, dann wird es schon ein Angriff morgen. Für mich ist das alles noch relativ neu. Es war das erste Mal, dass so viele Leute ein Autogramm oder ein Foto von mir wollten. Es war cool, dass es viele kleine Mädchen waren. Das hat sehr viel Spaß gemacht.“

Carolin Kauffmann (-7, 5.): „Ich hatte super viel Spaß, einen netten Flight und habe eine sehr gute Back Nine gespielt. Es war echt toll. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie mir das gelungen ist. Ich habe in den letzten Wochen schon gut gespielt, nur habe ich nicht so gescoret, wie ich wollte. Ich arbeite jede Woche hart mit meinem Trainer, was mir sehr hilft. Leider ist er Anfang des Jahres nach Malaysia gezogen, aber wir machen jede Woche eine Stunde Online-Training. Das ist sehr hilfreich.
Viele Fahnen waren schwer gesteckt. Auf den Front Nine habe ich solide gespielt und nur ein Drei-Putt-Bogey gemacht. Auf den Back Nine habe ich gute Schläge gemacht und meine Chancen genutzt. In den letzten Wochen habe ich viele Cuts geschafft, nur leider fehlte die tiefe Runde. Dass sie heute bei einem Heimturnier kommt, ist natürlich cool. Ich schlafe diese Woche bei meinem Freund und fühle mich wirklich wie zuhause. Mein Freund ist an der Tasche, und seine Eltern waren an allen Tagen bei den gesamten 18 Löchern dabei. Meine Eltern schauen von zu Hause aus zu. Es ist irgendwie surreal, weil wir normalerweise nicht so viele Leute haben, die draußen sind. Es hat mich total überrascht, wie viele Leute die Tage hier waren. Ich freue mich auf morgen und hoffe, dass wieder so viele dabei sind.“

Esther Henseleit (-3, T10): „Es ist auf jeden Fall nicht so gelaufen, wie ich mir das gewünscht hätte heute, aber insgesamt habe ich gut gespielt. Ich habe das Gefühl, dass ich deutlich besser gespielt habe, als das Endergebnis letztendlich sagt. Das ist beim Golfen eben manchmal so, dass es einfach nicht sein soll und so hat sich das heute angefühlt. Aber ich habe noch einen Tag, um hier gutes Golf zu spielen und es ist extrem schön, nach der Runde so viele zu sehen, die mich angefeuert haben und das macht den Tag total gut. Die Zuschauer waren wieder richtig gut heute, vor allem auch sehr viele junge Gesichter, was mich extrem gefreut hat. Und ja, ich freue mich, morgen nochmal die Chance zu haben, ein gutes Ergebnis reinzubringen. Es gab einige Momente, die ich gerne nochmal wiederholen würde. Um die 9, um die 10 habe ich echt gut gespielt, ich hatte das Gefühl, dass ein bisschen das Momentum auf meiner Seite war. Und dann bin ich auf der 12 ein bisschen unglücklich gewesen. Ich habe genau den Schlag gemacht, den ich mir vorgestellt habe und der war einfach ein bisschen lang und dann war es eine schwierige Lage und es war letztendlich ein Bogey und das war gefühlt so ein bisschen der Wechselpunkt heute.“